Großer Dank an alle Helfer und Unterstützer des Bergfilm-Festivals 2022
Wir danken allen engagierten Helferinnen und Helfern sowie Unterstützern, die das Bergfilm-Festival 2022 möglich gemacht haben.
Unser Dank geht an: die Gemeinde Thallwitz, die Gemeinde Lossatal, den Landkreis Leipzig und Nepalmed e.V. Außerdem danken wir dem DAV Sektion Leipzig, dem Geopark Porphyrland, der Feuerwehr Röcknitz, den vielen Helferinnen und Helfern im Hintergrund, dem Moderator Ben Gerit Hernandez und allen Unterstützern, die zum Sport- und Kulturprogramm beigetragen haben.
Das Wetter war das beherrschende Thema der 22. Ausgabe des ältesten Open-Air-Bergfilmfestivals Deutschlands. Schon früh im Sommer war klar, dass es bei der Rückkehr in den angestammten Steinbruch Gaudlitzberg nach Corona-bedingter Unterbrechung kein Lagerfeuer geben würde – viel zu trocken war der Wald rundherum ums Festivalgelände. Dass es dann aber ausgerechnet der Dauerregen war, der die Stimmung am Festivalwochenende trüben würde, das konnte da noch niemand ahnen.
Am Freitag-Abend hörte der Regen noch pünktlich zum Beginn des Vortrags von Martin Richter auf. Untermalt von einer Auswahl der schönsten Fotos aus dem Buch stellte der Dresdner Kletterer und Fotograf seinen neuen Bildband „Das Buch der Gipfel. Klettern in der Sächsischen Schweiz“, den er gemeinsam mit seinem Vater Frank Richter herausgebracht hat, vor. Im Anschluss an seinen Vortrag tauschte sich der Autor in einem Podiumsgespräch mit der Dresdner Filmemacherin Bettina Wobst über die Veränderungen und Zukunftsperspektiven des Kletterns in der Sächsischen Schweiz aus. Dabei ging es um die ganz persönlichen Beziehungen der beiden zum Sandstein an der Elbe genauso wie um den Massentourismus oder Geschlechterrollen im Bergsport.

Zur Einstimmung auf das Wettbewerbs-Filmprogramm am Samstag-Abend schloss der Film „Frauen am Berg“ von Caroline Fink den ersten – noch trockenen! – Festivalabend ab. Darin begleitete die schweizerische Filmemacherin drei Frauen auf ihrem Weg durch bzw. in die absolute Männerdomäne der schweizerischen Bergführerschaft.
Am Samstag dann trotzten die Bergfreundinnen und Bergfreunde dem Dauerregen beim Bouldern, dem Erkunden der Infostände von DAV und Geopark Porphyrland, den Kletter- und Slackline-Spielen und der schon traditionellen alpinen Seilbahn, die sich (vielleicht wegen der Nässe) dieses Jahr besonders rasant anfühlte. Abends, als der Filmwettbewerb startete, wurde der Regen etwas schwächer. Unter Regenjacken, Schirmen und dem Zeltdach bekamen die Gäste ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Filmprogramm geboten.
Thomas Senf porträtierte in „Schwere-Los“ den Alpinisten Daniel Anker beim Versuch, sich in der Eiger-Nordwand aus seiner Lebenskrise herauszuklettern. Tom Dauer zeichnete das literarische und fotografische Erbe Reinhard Karls nach („Reinhard Karl: Die Kunst, einen Berg zu besteigen). Die im Film auftretende Künstlerin Clara Happ war selbst anwesend im Gaudlitzberg und hatte ihre Radierungen, die sich mit Karls Fotografien auseinandersetzen, im Gepäck dabei. Bettina Wobst, die am Freitag noch am Podiumsgespräch teilgenommen hatte, zeigte ihren Film „Wilde Gesellinnen“, indem es um weibliche Kletterpionierinnen in der Sächsischen Schweiz geht. Franciszek Beberkas Film „The Disapperance of Janusz Klarner“ ergründete auf künstlerisch-rätselhafte Weise das Schicksal einer polnischen Himalaya-Expedition, die in die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Stalinismus geriet. Im völligen Kontrast dazu nahmen zum Abschluss des Kinoabends Johannes Kürschner und Franz Müller aka. Günther und Hindrich die wetterfesten Kinoeulen im Gaudlitzberg mit auf einen abenteuerlichen Roadtrip von Dresden bis nach Sardinien, um dort die legendäre Aguglia di Goloritzé zu erklettern. Standesgemäß machten sich die beiden dabei mit ihren Simson-Mopeds auf den Weg, was die Zündkerzen der Mopeds jedoch vor einige Probleme stellte.

Es war also keine leichte Wahl für das Publikum, sich auf einen Favoritenfilm festzulegen, der mit der von der Dresdner Künstlerin Imke Oltmanns entworfenen Filmtrophäe ausgezeichnet werden sollte. Knapp machten Günther und Hindrich das Rennen vor Tom Dauers Reinhard-Karl-Portrait und den „Wilden Gesellinen“ von Bettina Wobst. Pünktlich zum Ende des Filmprogramms hörte auch der Regen auf, sodass sich einige Hartgesottene noch bis tief in die Nacht beim Bierstand über die Filme austauschten und dabei bedauerten, dass der Regen dafür gesorgt hat, dass nicht noch mehr Besucherinnen und Besucher die Filme sehen konnten. Für die geführte Wanderung durch den Geopark am Sonntag-Vormittag ließen sich die Interessierten dann wahlweise vom Kaffeespezialitäten-Stand oder vom Morgen-Yoga fitmachen.
